Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Im Einsatz, wenn es viele trifft

Kommt es zu einer Großschadenslage mit einer Vielzahl an Verletzten oder Erkrankten, so kann der Regelrettungsdienst an seine Grenzen kommen. Dann gilt es, schnell Behandlungs- und Transportkapazitäten zu schaffen. Dazu gibt es sogenannte Schnelleinsatzgruppen (kurz SEG). Diese werden bei der Rettungsleitstelle durch die Abschnittsleitung angefordert. Jede SEG ist so ausgestattet, dass sie in zwei Zyklen je 15 Personen behandeln kann. Außerdem stellt sie Rettungs- und Krankentransportwagen, mit denen der Transport der Patienten ins Krankenhaus sichergestellt wird.

Einsatzszenarien sind beispielsweise Brände in Hoch­häusern, Altenwohnheimen oder Krankenhäusern, Evakuierungsmaßenahmen nach Bombenfunden oder ein erhöhtes Einsatzaufkommen aufgrund von Glatteis.

Die Einheit der Malteser besteht aus Helferinnen und Helfern unserer Sanitätseinheit, die zusätzlich zur medizinischen Ausbildung auch intensiv im Umgang mit unserem technischen Material und in taktischen Grundsätzen wie dem Betrieb eines Verbandplatzes in Zusammenwirken mit anderen Hilfskräften geschult werden. Sie sind mit digitalen Funkmeldeempfängern ausgestattet, die eine jederzeitige Alarmierung ermöglichen. Die Abläufe werden regelmäßig unter realistischen Bedingungen geübt, bewertet und verbessert.

 

Einsatzkriterien

Einsatzkriterien

Schnelleinsatzgruppen kommen im Allgemeinen zum Einsatz, wenn eine solch hohe Zahl an Personen betroffen bzw. dies zu erwarten ist (Evakuierungen, Explosionen etc.), dass der reguläre Rettungsdienst zumindest kurzfristig nicht die adäquate Betreuung/Versorgung derer gewährleisten kann.

Die genauen Einsatzkriterien sind im „Alarm- und Einsatzplan“ geregelt, anhand dessen die Rettungsleitstelle bereits bei einem eingehenden Notruf ermitteln kann, welche Einsatzkräfte voraussichtlich benötigt und deshalb alarmiert werden. Darüber hinaus entscheidet im Einsatzfall die Abschnittsleitung Gesundheit, in der Regel der Organisatorische Leiter Rettungsdienst über die Alarmierung.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Um zu jeder Tages- und Nachtzeit, sowie auch werktags und an Feiertagen auf eine volle Personalstärke zugreifen zu können, stellen die Malteser gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe einen Sanitätszug und einen Betreuungszug. Um auch bei organisationsübergreifenden Einsätzen professionell und schnell arbeiten zu können, finden regelmäßig gemeinsame Ausbildungsveranstaltungen statt. Außerdem tauschen sich die Führungskräfte beider Hilfsorganisationen kontinuierlich aus.

Einsatzaufkommen

Einsatzaufkommen

Die SEG’en kommen vorrangig bei unvorhergesehenen, plötzlich auftretenden Schadenslagen zum Einsatz. 

Aufgrund der Größe der Ereignisse ist eher mit wenigen Einsätzen im Jahr zu rechnen. Trotzdem gibt es auch so genug zu tun. Die Helfer der SEG sind speziell ausgebildete Helfer unserer Sanitätseinheit, die insbesondere bei planbaren Ereignissen für die Sicherstellung der medizinischen Erstversorgung, den sogenannten Sanitätsdienst, sorgt.

Ausbildung

Ausbildung

Da Großschadensereignisse Gott sei Dank nicht an der Tagesordnung sind, müssen sich die Helfer in theoretischen und praktischen Fortbildungen das notwendige Wissen aneignen, ausbauen und immer wieder üben. Schließlich muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen. Um im Einsatzfall als autarke Einheit arbeiten zu können, müssen auch nicht-medizinische Kenntnisse geschult werden.

Zu den speziellen Ausbildungsinhalten gehören unter anderem spezielle taktische Ansätze, der Aufbau von Verletztensammelstellen bzw. nachgelagerten Behandlungsplätzen, Materialkunde, Funktionsweise des Gerätewagens, Generator, Lichtmast etc.

Ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Worum geht's bei diesem Ehrenamt?

Worum geht's bei diesem Ehrenamt?

Die Mitglieder unserer Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst sind sozusagen eine notfallmedizinische freiwillige Feuerwehr: Ist der Rettungsdienst überlastet (bspw. durch erhöhtes Einsatzaufkommen aufgrund von Glatteis, durch Großschadensereignisse oder Evakuierungsmaßnahmen), werden unsere ehrenamtlich Aktiven zur Unterstützung hinzugezogen. Über das planbare Engagement im Sanitätsdienst hinaus stehen viele unserer Helfer auch für unvorhersehbare Einsätze zur Verfügung. Sie erhalten hierfür einen Digitalen Funkmeldeempfänger (DME), der sie unmittelbar alarmiert, wenn eine entsprechende Einsatzlage eintritt. In kürzester Zeit eilen sie sodann in unsere Geschäftsstelle, legen ihre Schutzausrüstung an, besetzen ein Fahrzeug und rücken zur Unterstützung des Rettungsdienstes aus.

Was sollte ich mitbringen?

Was sollte ich mitbringen?

Egal ob Quereinsteiger oder erfahrener Mediziner, egal ob alt oder jung, die Malteser freuen sich auf deine Mitwirkung! Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten:

  • Mindestalter: Um bei uns aktiv zu werden, musst Du mindestens 16 Jahre alt sein. Ein vollwertiger Einsatz ist jedoch erst ab 18 Jahren möglich. In der Zwischenzeit bilden wir Dich aus und nehmen Dich als Praktikant zu Sanitätsdiensten mit.
  • Eignung: Für die Tätigkeit in Sanitätsdienst und Katastrophenschutz musst Du körperlich und geistig fit sein. Die körperliche Eignung muss durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung nachgewiesen werden – wie das geht, erklären wir Dir, wenn Du Dich entschieden hast, bei uns aktiv zu werden.
  • Interesse: Ein Ehrenamt geht natürlich nicht ohne Interesse und Spaß an der Sache!
Wie werde ich auf mein Engagement vorbereitet?

Wie werde ich auf mein Engagement vorbereitet?

Natürlich bilden wir Dich aus, damit Du genau weißt, was wann zu tun ist. Neben der Malteser Grundausbildung und der medizinischen Ausbildung zum Einsatzsanitäter, in der du den Körper, diverse Notfallbilder und deren Behandlung, sowie unser Material kennenlernst, stehen auch Lehrgänge zum Sprechfunker oder die Fahrerschulung auf dem Programm. Bei letzterer lernst Du zum Beispiel die Regeln zum Fahren von Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn. Vorkenntnisse sind hilfreich aber nicht notwendig.

Während des Engagements werden alle Aktiven durch ein wöchentliches Fortbildungsangebot (jeweils montags, 19 bis 21 Uhr) weitergebildet und durch hochqualifizierte Führungskräfte angeleitet. Einmal pro Monat beschäftigen wir uns dabei explizit mit Themen aus dem Bereich „Massenanfall von Verletzten“ (MANV).

Darüber hinaus gibt es eine Menge weiterer Lehrgänge, die man besuchen kann um weitere Qualifikationen zu erwerben. So zum Beispiel weiterführende medizinische oder taktische Ausbildungen (z.B. zum Rettungssanitäter oder Gruppenführer).

Unsere Mitglieder zahlen dabei lediglich ihren Mitgliedsbeitrag. Die Ausbildungskosten trägt der Malteser Hilfsdienst e.V.

Was erwartet mich bei den Maltesern?

Was erwartet mich bei den Maltesern?

„Malteser sein“ bedeutet nicht nur ein uneigennütziges Engagement für Andere. Die Malteser sind eine große Gemeinschaft, die auf eine lange Vergangenheit zurückblicken kann. Gemäß unserer Devise „Malteser ist man nicht allein“ ist bei uns jeder für jeden da. Unsere Gemeinschaft hört nicht nach einem Ausbildungsabend oder einem Sanitätsdienst auf; oft treffen wir uns privat und setzen uns in gemütlicher Runde zusammen, gehen zusammen ins Kino, besuchen gemeinsam den Weihnachtsmarkt oder gehen zusammen Kanu fahren. Bei den Maltesern entstehen Freundschaften fürs Leben.

Da wir wissen, wie schwierig es neben Schule, Studium oder Beruf ist, ein zeitintensives Hobby unterzubringen bestimmst du den Umfang selbst, in dem Du Dich bei den Maltesern engagierst.

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